Interessengemeinschaft weeNexx AG

Wo sind die 7,1 Millionen Euro der weeNexx AG geblieben? Tokenkäufer stellen Fragen!

Beratung vom Fachanwalt für weeNexx Insolvenz & Anlagebetrug

Die Gelder waren über den Finanzdienstleister 1895 direct auf 2 Konten, geführt bei der FIO­-Banka in Prag/Tschechien, verteilt worden.
Das Konto 2601377232/2010 mit 1.746.007,43 EUR lautete auf die weeMarketplace AG.
Das Konto 2201377225/2010 mit 5.245.062,84 EUR lautete auf die weeNexx AG.

Die tschechische Staatsanwaltschaft Brünn hatte in 2019 diese Auslandskonten beschlagnahmt und später wieder per Entscheidung am 2.06.2021 freigegeben. Der Verdacht des Betruges hatte sich nicht erhärtet. In der Begründung hieß es:

(…)

8. Vor dem Antrag des Staatsanwalts der Regionalen Staatsanwaltschaft Brunn auf Obernahme der Strafverfolgung in die Bundesrepublik Deutschland hat am 6. Mai 2021 die geschädigte Firma weeNexx AG, gesetzlich vertreten durch Mgr. Petr Sedlaty, einen Antrag auf Aufhebung der Beschlagnahme germäß § 79f der Strafprozessordnung gestellt.

9. In ihrem Antrag gab die geschädigte Firma an, dass sie unter anderem in der Handelsbranche über ihr eigenes Portal wee.com tätig und offiziell im Schweizer Handelsregister eingetragen ist. Im Zusammenhang mit diesem Portal bot die beschädigte Firma den sogenannten weeICOToken, eine öffentlich handelbare Kryptowährung, weltweit, auch in Tschechien, an. Da der Handel mit Kryptowährungen von der Öffentlichkeit bzw. einem großen Teil von ihr immer noch als relativ unsicher und riskant angesehen wird und auch die Banken einem solchen Handel misstrauisch gegenüberstehen, was von Staat zu Staat unterschiedlich ist, beschloss die beschädigte Firma die Dienste eines Vermittlers aus einem anderen EU-Land in Anspruch zu nehmen. Dieser Vermittler war die Firma 1895 direct, s.r.o., die aufgrund einer vertraglichen Verpflichtung mit dem Opfer als Zahlungsstelle für den Kauf von Kryptowährung durch die Kunden des Opfers fungierte.

10. Zusätzlich zum Antrag hat die beschädigte Firma eine Vereinbarung Ober die Beendigung des Rahmenvertrages zwischen 1895 direct, s.r.o. und weeNexx AG vom 12. April 2021 vorgelegt, die Im Namen der 1895 direct, s.r.o. von deren alleinigem Geschäftsführer und Gesellschafter Pascal Johannes Floren und im Namen der weeNexx AG von Dr. Leo Th. Schrutt als Geschaftsführer abgeschlossen wurde, in der unter anderem festzustellen ist, dass der Rahmenvertrag zum 31. Dezember 2020 gekündigt wurde und somit die von der 1895 direct, s.r.o. erbrachten Dienstleistungen beendet sind, wodurch es keinen Rechtstitel mehr gibt, unter dem die 1895 direct irgendwelche Gelder der weeNexx AG auf ihren Konten halten kann. Ferner erklären beide Parteien, dass die gesicherten Gelder auf den gesicherten Bankkonten von 1895 direct bei der Bank in vollem Umfang der weeNexx AG gehören. Als gesicherte Gelder gelten alle Gelder, die auf den gesicherten Bankkonten eingegangen sind und die dort zu irgendeinem Zeitpunkt in der Zukunft im Zusammenhang mit dem Geschäftsbetrieb der weeNexx AG eingehen werden, wobei 1895 direct ausdrücklich erklärt, dass sie nie Eigentümerin von gesicherten Geldern war. Außerdem legte das geschädigte Unternehmen eine eidesstattliche Erklärung des Geschaftsführers der 1895 direct GmbH, Herrn P. J. Floren, vorn 12.4.2021, in dem er erklärt, dass alle Gelder auf den Bankkonten der Gesellschaft bei der Fio banka, a.s., die nach dem 1.11.2018 auf diesen Konten eingegangen sind und anschließend van der Polizei im Zusammenhang mit den verdächtigen Zahlungen beschlagnahmt wurden der weeNexx AG gehören.

(…)

Wertung:

Dr. Leo Schrutt war im Sommer 2021, dem ungefähren Zeitpunkt für die Freigabe der bis dato „eingefrorenen“ Millionen Euro, Verwaltungsratspräsident der Swiss Fintech Invest AG und der weeNexx AG. Außer ihm gab es keine weitere Person in Organfunktion innerhalb der wee-Gruppe. Insofern war dieser formal die einzig handelnde und ausführende Person. Der „Beneficial Owner“ und Mehrheitsaktionär der Swiss Fintech Invest AG, die als eine Art Holding für alle anderen Gesellschaften der wee-Gruppe fungierte, war Cengiz Ehliz. Ohne eine eigene Organfunktion handelte Ehliz durchweg als faktischer Geschäftsführer. Da Dr. Schrutt von Ehliz weisungsabhängig war, ist davon auszugehen, dass ihn Ehliz angewiesen hat, wie mit den 7.115.441,63 Millionen Euro umzugehen ist. Eine Weigerung hätte die Abberufung zur Folge haben können. Über die Verwendung dieser Gelder hat der MPM-Vertriebschef Mirko Scheffler bereits im Februar 2021 informiert. So sollten die Millionen für Vertriebsprovisionen, den wee-Marktplatzaufbau und die Unternehmensentwicklung einer neuen AG, die kurzfristig an die Börse geführt werden sollte, verwendet werden. Wohlgemerkt: Die spätere Fintech Payment Solutions AG hatte formal rein gar nichts mit den Unternehmen der wee-Gruppe zu tun. Scheffler präsentierte also die Zweckentfremdung von Geldern der weeNexx AG. Angaben zu diesen Geldern wurden beim Konkursamt Thurgau nicht gemacht. Dies bedeutet mindestens eine Unterlassung! Zu vermuten ist allerdings, dass diese Gelder in den Taschen der Entscheider von wee, MPM und COOINX gelandet sind.